Ein Trauma kann zu tiefgreifenden Schwierigkeiten in der Sexualität führen – vor allem wenn es sich dabei um sexuelle Gewalt handelte. Vielfältige seelische und körperliche Beschwerden machen es den Betroffenen schwer, einen unbelasteten und selbstfürsorglichen Zugang zu ihrer Sexualität zu entwickeln. Bleiben sie unbehandelt, können diese Beschwerden Partnerschaftsprobleme, Beziehungslosigkeit, seelische Krisen bis hin zur Suizidalität und schwere körperliche Erkrankungen nach sich ziehen. Die Ressource Sexualität als Möglichkeit, Verbundenheit und Sinnlichkeit zu erleben, ist nicht zugänglich. Trotz des hohen Leidensdrucks vieler Betroffener finden die sexuellen Schwierigkeiten traumatisierter Menschen zumeist keinen Eingang in die Therapie. Der Vortrag gibt einen Überblick über die Entstehung und Symptomatik traumaassoziierter sexueller Störungen.
Literatur: Büttner, M. (Hrsg.). Sexualität und Trauma: Grundlagen und Therapie
traumaassoziierter Störungen. Schattauer, 2018.
Anmeldungen können bis 10.12.2025 15:00 Uhr berücksichtigt werden.
In meinem Vortrag werde ich einen kurzen Einblick geben, wie unser Körper auf ein traumatisches Ereignis reagiert. Um diesen körperlichen Ausnahmezustand besser verstehen zu können, werde ich zum einen auf die Polyvagal-Theorie nach Steven Porges eingehen, zum anderen das „Window of Tolerance“ genauer in den Blick nehmen.
Wie fühlt sich eine Traumatisierung an? Weshalb gerät jemand nach einer Traumatisierung immer wieder in diese Ausnahmezustände? Und was bedeutet diese körperliche Regulationsstörung für die zukünftige Kontakt- und Beziehungsgestaltung traumatisierter Menschen?
Aus dieser eher körperpsychotherapeutischen sowie beziehungsorientierten Perspektive leite ich dann therapeutische Implikationen für die praktische Arbeit ab.
Die Ideen dafür sind aus meinem letzten Vortrag „Psychoedukation – Infoabend für Betroffene, Angehörige und Interessierte“ hervorgegangen. Er wurde auch von vielen Fachkräften besucht, für die eine Reihe von fachspezifischen Fragen offen geblieben sind, auf die in diesem weiteren Fachvortrag nun detaillierter eingegangen werden soll.
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Anmeldeschluss: Montag, 10.11.2025, 18:00 Uhr
Traumafokussierte Begleitung bei Menschen mit Beeinträchtigungen – Besondere Herausforderungen und praxisnahe Lösungen
Menschen mit kognitiven, körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen erleben Traumatisierungen häufig unerkannt – ihre Symptome werden oft falsch gedeutet. In diesem Vortrag zeigt Dr. Birgit Mayer anhand von Fallbeispielen, wie Traumafolgestörungen bei dieser Zielgruppe besser erkannt und behandelt werden können. Es wird die Möglichkeit zu Fragen gegeben werden!
Vorgestellt werden:
Anpassungen im Therapiesetting (Leichte Sprache, visuelle Hilfen)
Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten, u.a. mit NET
Umgang mit Kommunikationsbarrieren und Entwicklungsunterschieden
Zielgruppe:
PsychotherapeutInnen und Fachkräfte, die ihre Kompetenzen im traumasensiblen Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigungen vertiefen möchten. Trauma-Grundkenntnisse werden vorausgesetzt.
Anmeldeschluss: 19.01.2026, 18:00 Uhr
Was versteht man unter einer Traumafolgestörung, Dissoziation und Borderlinestörung? Und wie wirkt sich das auf das Leben der Betroffenen aus?
Alle diese Störungen können das tägliche Leben erheblich erschweren. Sie beeinträchtigen die Fähigkeit, stabile Beziehungen zu führne, den Beruf auszuüben oder ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Oft leiden Betroffene unter innerer Anspannung, Unsicherheit, Angst oder Traurigkeit. Sie benötigen meist professionelle Unterstützung, um die Symptome zu bewältigen und ein stabileres, erfüllteres Leben zu führen. Wir versuchen, die Symptome zu verstehen, unter denen diese Menschen leiden und Alternativen zu besprechen.
In den letzten 15 Minuten dieses Vortrags ist Zeit für eine Fragerunde.
Zielgruppe für diesen Vortrag sind Interessierte, Betroffene und Angehörige.
Anmeldeschluss ist Montag, der 21.07.2025
Beziehung erlebt jeder Mensch von Beginn seines Lebens an, also bereits im Mutterleib. Die Frage ist nur, wie diese Bindungsbeziehung erlebt worden ist. Während positive Bindungserfahrungen Kraft und Vitalität für die Herausforderungen des Lebens verleihen, können multiple negative Bindungserfahrungen genau das Gegenteil bewirken. Ein Engels- oder Teufelskreis beginnt – je nach vergangenen Erfahrungen. Denn positive sowie negative Bindungserfahrungen eines Kindes haben direkte Auswirkungen auf dessen Stress- und Emotionsregulationsstrategien. Diese wiederum sind prägend für das eigene Leben und vor allem für zukünftige Bindungsbeziehungen. An diesem Abend wollen wir einen Blick dafür öffnen, was für Auswirkungen „Bindungstraumatisierung“ haben kann und was es braucht, um den Teufelskreislauf zu durchbrechen.
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Anmeldeschluss ist Montag, der 06.10.2025
Bei sexuellem Missbrauch wird zunächst an männliche Täter gedacht. Frauen, die Kinder sexuell missbrauchen, stellen gesellschaftlich verankerte Geschlechterbilder infrage und werden immer noch tabuisiert und verharmlost.
Die Forschung und Erkenntnisse zu diesem Thema sind lückenhaft. Frauen, die selbst pädosexuell sind oder aus anderen Gründen Kinder und Jugendliche missbrauchen ohne bislang straffällig geworden zu sein, tauchen weder in der Forschung noch in der Wahrnehmung von Therapeuten und zu selten vor Gericht auf. In 82 % der Fälle sind die Eltern eines Kindes an dem Missbrauch beteiligt. Frauen missbrauchen eher Jungen, Männer eher Mädchen.
Weil es so ungeheuerlich erscheint, dass Frauen/Mütter ihren eigenen, aber auch anderen Kindern sexuelle Gewalt antun, wird den Betroffenen nicht geglaubt und die besondere Art der Verlassenheit, des Ausgeliefertseins und der emotionalen Verwüstung in der Diagnostik und Therapie nicht Rechnung getragen.
Schwestern, Mütter, Tanten, Großmütter, Erzieherinnen, Nonnen, Lehrerinnen und Trainerinnen tragen in der Gesellschaft „Tarnkappen“. Besonders im Bereich des internetbasierten Missbrauchs fallen Frauen diverse Aufgaben zu wie auch im Bereich organisierter und ritueller Gewalt.
Ein genaues Hinschauen kann helfen, den blinden Fleck zu verkleinern und aufmerksamer für die Auswirkungen dieser traumatischen Gewalterfahrung zu werden.
In den letzten 15 Minuten dieses Vortrags ist Zeit für eine Fragerunde.
Anmeldeschluss ist Montag, der 30.06.2025
Der Informationsabend dient der Vermittlung von Grundlagenwissen über Traumatisierung, Symptomatik und Auswirkungen für Betroffene, Angehörige sowie Interessierte. Häufig erleben sich traumatisierte Menschen als ,,ver-rückt“, da sie selbst sowie Außenstehende für das Erleben und Verhalten keine Erklärung und oftmals auch kein Verständnis haben. An diesem Abend soll ein Verständnis für das entstandene ,,Notfall-(Überlebens-) Programm“ einer / eines Betroffenen aufgezeigt und erste Anlaufstellen sowie Tipps zur Hilfestellung genannt werden.
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Anmeldeschluss ist Montag, der 07. Juli 2025
In diesem Vortrag wird der Zusammenhang zwischen Traumafolgestörungen und Substanzabhängigkeit (Substanzgebundene und Nicht-Substanzgebundene) untersucht. Die Ergebnisse zeigen ein komplexes Zusammenspiel von traumatischen Erfahrungen, Substanzabhängigkeit sowie Traumafolgen auf. Es wird anhand neuerer Untersuchungen gezeigt, wie wichtig der Zusammenhang zwischen stressbedingten Zuständen, einschliesslich kPTBS, bei der Behandlung von Substanzabhängigkeit ist. Ein ebenso wichtiger Aspekt ist die chronische Traumatisierung von suchtmittelabhängigen Personen durch den Beschaffungsdruck und der Einfluss von kindlicher Gewalterfahrung (ACE) auf die Entwicklung von Suchtverhalten
In den letzten 15 Minuten dieses Vortrags ist Zeit für eine Fragerunde.
Anmeldeschluss ist Montag, der 14.07.2025
STAIR-NT – Kompakter Überblick zur Behandlung komplexer Traumafolgestörungen
Menschen, die wiederholte oder anhaltende zwischenmenschliche Gewalt erlebt haben, sind meist doppelt belastet. Sie kämpfen nicht ausschliesslich mit schweren Symptomen einer PTBS, sondern auch mit Schwierigkeiten in der Emotionsregulation, beim Aufbau stabiler Beziehungen und bei der Entwicklung einer eigenen Identität. Das leitlinienkonforme Therapieprogramm STAIR-NT nach Marylene Cloitre erklärt komplexe Traumafolgen basierend auf aktueller Forschung und gibt einen Therapieansatz vor, der die Herausforderungen von Betroffenen in einem ressourcenorientierten Phasenprogramm schrittweise bearbeitet.
In diesem 90-minütigen Online-Seminar erhalten Sie einen prägnanten Überblick über das evidenzbasierte Therapieprogramm STAIR-NT. Sie lernen zentrale Konzepte komplexer Traumafolgen kennen und erfahren, wie Strategien zur Emotionsregulation, zur Identitätsentwicklung und zur Verbesserung interpersoneller Beziehungen mit einer narrativen Technik zur Traumakonfrontation verknüpft werden können.
Das Seminar richtet sich an approbierte Psychotherapeuten, die einen gezielten und praxisnahen Einblick in STAIR-NT gewinnen möchten.
Anmeldeschluss ist Montag, der 13.10.2025, 18:00 Uhr