In Begegnung, Prozess und Selbstentwicklung liegen die Schlüssel zu einer erfolgreichen Therapie, auch bei Komplextrauma. Oft stehen viele Tools und Interventionen zur Verfügung, aber es bleibt unklar, wann und wie sie sicher und zugleich traumakonfrontativ eingesetzt werden können.
In diesem zweitägigen Workshop stellt Susanne Leutner einen Kompass vor, mit dem Traumatherapie sicher gestaltet werden kann. Die Teilnehmenden lernen, im therapeutischen Begegnungsraum anhand der Belastbarkeit der Klientin die jeweils passende Intensität der Bearbeitung traumatischer Erfahrungen zu finden. Erkenntnisgrundlage ist das dialektische Entwicklungsmodell.
Dabei spielen das Filtern von Belastungen, die Begrenzung von Assoziationen sowie die Aktivierung von Ressourcen und Selbstheilungskräften eine zentrale Rolle. In der Mikroperspektive wird die Begegnung zwischen Therapeut:in und Klient:in beleuchtet; in der Makroperspektive wird die jeweilige Position im übergeordneten Prozessmodell verortet. Aus diesem Zusammenspiel entsteht ein wechselseitiger Veränderungsprozess – nach jeder Therapiesitzung haben sich sowohl Klientin als auch Therapeut:in verändert.
Nicht entscheidend ist dabei das jeweilige therapeutische Verfahren. Susanne Leutner bietet ein Modell an, in das jede:r das eigene Vorgehen einordnen und so mehr Sicherheit über den roten Faden der Therapie oder der nächsten Sitzung gewinnen kann.
Veranschaulicht wird das Vorgehen anhand von Methoden aus dem EMDR und der Ego-State-Arbeit. Zahlreiche praktische Übungen ermöglichen den Teilnehmenden eigene Erfahrungen.
Literatur:
Leutner, S. & Cronauer, E. (2022): Traumatherapiekompass – Begegnung, Prozess und Selbstentwicklung in der Therapie mit Persönlichkeitsanteilen, V&R, Göttingen
- (Das Buch wird als kostenloses E-Book vom Verlag zur Verfügung gestellt, wenn bei Amazon eine (kurze) Rezension geteilt wird. Bei Interesse bitte per E-Mail mit uns in Kontakt gehen.)
Zielgruppe:
- Psychotherapeut:innen und Fachkräfte