Wenn Kinder über lange Zeit oder bei zentralen (Beziehungs-) Erfahrungen immer wieder über ihre Kräfte gehen müssen, bringt dies sowohl kurz-, als auch langfristig Folgen für ihr Selbst- und Weltverständnis mit sich.
Die Konsequenzen solch massiver und früher Belastung unterscheiden sich in Symptomatik aber auch in der Art und Weise sich selbst, die Welt und sich selbst in dieser Welt zu erleben teils deutlich von den Folgen späterer Monotraumatisierungen. Wenn Orientierung schon früh sehr schwierig ist, brauchen Kinder später umso sicherere Leuchttürme.
Wie erleben Kinder, deren Reise in stürmischen Gewässern begann, die Welt? Wie gestalten sich sehr alte und ganz neue Bindungs- und Beziehungsfragen? Warum verwechseln diese Kinder unter Umständen immer wieder Vergangenheit und Gegenwart, auch wenn jetzt doch „alles gut“ ist? Wie werden persönliche und professionelle Bezugspersonen stabile Bezugspunkte für kindliches Erleben und legen sichere Trittsteine auf dem gemeinsamen Weg, ohne sich selbst aus den Augen zu verlieren?
Der Workshop geht diesen Fragen nach und vermittelt praxisbezogen hilfreiches Wissen und Ansätze zum Umgang mit diesen speziellen kleinen und größeren Seefahrern. Ein gemeinsames Verstehensmodell bietet eine erlebbare Basis für den Transfer in den beruflichen Alltag:
  • Das unsichtbare Band – Bindung im Kontext traumatischer Lebenserfahrung
  • Das Eisen schmieden solange es kalt ist – Grundlegende Strategien im Umgang mit früher und komplexer Traumatisierung
  • Und wenn es brennt? – Krisenintervention, Coregulation und eigene Erdung
  • „Es war einmal…“ – Die Arbeit mit heilsamen und nährenden Narrativen
Wenn man Lebensgeschichten von Menschen mit Suchtproblemen betrachtet, wird schnell deutlich, dass diese meist von traumatischen Erfahrungen geprägt sind.
Sie beginnen häufig bereits in früher Kindheit und ziehen sich durch die Lebensbiografie wie „ein roter Faden“. Häufig geht es um frühe interpersonelle Traumatisierungen, wie sexuellen Missbrauch, emotionale oder körperliche Misshandlung, aber auch um traumatische Erfahrungen in späteren Lebensabschnitten.
Es bestehen also häufig Zusammenhänge zwischen Traumatisierungen und Substanzmittelkonsum, der bei vielen Betroffenen als Bewältigungs-, wenn nicht Überlebensstrategie verstanden werden kann.
Bei Helfer*innen und Angehörigen besteht oft Unsicherheit, wie ein gutes Unterstützungsangebot für Betroffene aussehen kann. Abgesehen von der Notwendigkeit eines integrativen therapeutischen Behandlungsangebotes, ist es wichtig, schon in der Beratung, Begleitung und Betreuung den Folgen dieser traumatischen Erlebnisse und der gewählten Bewältigungsstrategie Rechnung zu tragen, um eine erfolgreiche Unterstützung zu gewährleisten.
  • Theoretische und praxisorientierte Grundlagen zum Themenfeld „Sucht“ -einschließlich geschlechtsspezifischer Besonderheiten
  • Diagnostik
  • Zahlen und Fakten
  • Zusammenhänge zwischen Traumatisierung und Sucht und die Auswirkungen auf die Beratung
  • Praxisrelevantes Beratungs- und Behandlungswissen
  • Ressourcenorientierte und stabilisierende Techniken als Interventionsansätze bei Menschen mit Suchtmittelabhängigkeit und Traumafolgestörung
  • Vorstellung eines integrativen Behandlungsprogramms, Fallsupervision
Der Workshop ist gekennzeichnet durch einen kontinuierlichen Wechsel an theoretischem
Input und praxisorientierten Übungen.
Seminar 1: 23./24.10.2026 Therapieplanung und Stolpersteine in der Behandlung von Menschen mit komplexen Traumafolgestörungen ( 12 Stunden)
  • Das Spektrum der Traumafolgestörungen & Implikationen für die Behandlung: Bindungsstörungen, komplexe posttraumatische Belastungsstörung (kPTBS), partielle Dissoziative Identitätsstörung pDIS), Dissoziative Identitätsstörung (DIS)
  • Behandlungsplanung in der Therapie von Menschen mit komplexen Traumafolgestörungen: Übersicht über Interventionen, Indikationen & Kontraindikationen, Pacing & Leading, langfristige Therapieziele
  • Stolpersteine in der Langzeitbehandlung: Probleme in der Therapiebeziehung, Chronische Depersonalisations- & Derealisationsstörung, Verlassenheitsängste, Abhängigkeiten in Therapien, «versteckte» Persönlichkeitsstörungen (Borderline, Narzissmus), artifizielle Erinnerungen, instabile oder gewalttätige Lebensumstände, u.a.
  • Möglichkeiten, Grenzen und Risiken in der Arbeit mit Persönlichkeitszuständen bei (p)DIS
Literaturempfehlung für das Seminar:
Steele K., Boon S., Van der Hart O. (2021): Die Behandlung traumabasierter Dissoziation. Probst Verlag. Kapitel 1-4 (p. 53 – 118), 6-14 (p. 119 – 346)
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Seminar 2: 20./21.11.2026 Traumabindung und Risiken für Therapeut*innen (12 Stunden)
  • Traumabindung («Trauma-Coerced Attachment»): Merkmale, Therapie, Gefahren, Behandlung
  • Teufelskreis von Gewalt: Bindungstrauma & Reviktimisierung, Möglichkeiten für den Ausstieg
  • Möglichkeiten & Grenzen der Behandlung bei anhaltender Gewalt
  • Dunkle Tetrade bei Täter:innen & Implikationen für die Therapie, speziell Umgang mit Psychopathie und Sadismus
  • Dysfunktionale Copingstrategien: Suizidalität, Selbstverletzungen, Fremdgefährdung
  • Warnhinweise für Therapeut:innen: Aggressionen, «False Litigant Syndrome» & Falschbeschuldigungen gegen Therapeut:innen, Burnout
Literaturempfehlng für das Seminar:
Steele K., Boon S., Van der Hart O. (2021): Die Behandlung traumabasierter Dissoziation. Probst Verlag Kapitel 15 – 19 (p. 347 – 474)
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Seminar 3: 12./13.03.2027 Traumakonfrontation bei Komplextrauma (12 Stunden)
  • Traumakonfrontation bei kPTBS und pDIS/DIS: mögliche Techniken unter Berücksichtigung der Komplexität der Traumafolgestörungen, Anpassung bekannter Techniken, Vorsichtsmassnahmen
  • Vorgehen bei Traumakonfrontation: Symptomlandkarte, Traumalandkarte, Behandlungsplanung, Affektregulationsmassnahmen, u.a.
  • Spezielle Herausforderungen: Exposition von Scham, Bindungsängsten, Verlassenheitsängsten, Wut & Aggression, Rachephantasien, u.a
  • Trauern, Neuorientieren, Entwickeln neuer Lebensperspektiven
Literaturempfehlung für das Seminar:
Steele K., Boon S., Van der Hart O. (2021): Die Behandlung traumabasierter Dissoziation. Probst Verlag: Kapitel 20 – 23 (p. 475 – 558)
Sack, M., Gromes B. (2020). Schonende Traumatherapie: Ressourcenorientierte Behandlung von Traumafolgestörungen. Klett-Cotta.
Kapitel 6: Schonende konfrontative Behandlungstechniken
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Teilnahmebedingungen:
  • Grundlagenwissen zur Psychotraumatologie
  • approbierte Ärzt*innen und psychologische Psychotherapeut*innen mit Grundwissen der Psychotramatologie, die regelmäßig mit Menschen mit Traumafolgen arbeiten – Ausnahmen auf Nachfrage
  • Der vorherige Besuch des Diagnostikseminars wird empfohlen, ist jedoch keine Voraussetzung.
  • Die Seminarreihe sollte als Ganzes besucht werden – Teilnahme an Einzelseminaren nur auf Nachfrage.
Fortbildungspunkte werden bei der Bundesärztekammer beantragt
Grundlagen zur Entstehung posttraumatischer Störungen, von Bindungstraumatisierungen zu Monotrauma bis zu schweren dissoziativen Störungen
Diagnostik nach multiaxialem Trauma-Dissoziations-Modell nach ICD-11:
o Kapitel „Spezifisch belastungsbezogene Störungen“ (6B4): posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), komplexe PTBS (kPTBS), Anhaltende Trauerstörung, Anpassungsstörung
o Kapitel „Dissoziative Störungen“ (6B6): Dissoziative Identitätsstörung (DIS), partielle DIS, dissoziativ-neurologische Symptomstörungen, Depersonalisa-tions-Derealisationsstörung, Dissoziative Amnesie. Zusätzlich: Imitierte und falsch positive DIS
o Persönlichkeitsstörungen, inkl. Borderline-Muster
o Komorbide Störungen
Differentialdiagnosen, insbesondere:
o Affektregulationsprobleme: kPTBS, Borderline-Muster, bipolare Störung, ADHS, pDIS/DIS
o Stimmenhören: DIS, Schizophrenie, u. a.
Fragebögen: Trauma und Dissoziative Symptome Interview (TADS-I, nach S. Boon & H. Mathess), International Trauma Questionnaire (ITQ), und andere
Verstehen von Traumadiagnostik als Prozessdiagnostik
Grundlagen für Berichte an Versicherungen, Krankenkassen, Strafverfolgungs- und Migrationsbehörden, und andere; Besonderheiten bei der Begutachtung
Inhalte aus dem DeGPT Curriculum: Vertiefungsmodul „Dissoziative Störung“ (2 Stunden)
– Strukturierte diagnostische Abklärung von Art und Schwere der Dissoziativen
– Symptome [c PTSD, (partielle) Dissoziative Identitätsstörung, partielle DIS und DIS (ICD 11)] und Störungen
– Differenzialdiagnostik mit anderen psychiatrischen Störungen (Psychosen, Schizophrenie, Persönlichkeitsstörungen und Zwangserkrankungen). Klinisch therapeutische Implikationen
Zielgruppe: Fachleute und Interessierte.
Das Diagnostikseminar ist sowohl auf Einsteiger*innen wie auch auf Fortgeschrittene Fachleute ausgerichtet. Dies gelingt, indem z.B. mit ausführlichen Übersichtstabellen gearbeitet wird, die später im Selbststudium zur Vertiefung verwendet werden können.
!! Dieses Seminar kann unabhängig von den weiteren Seminaren besucht werden. Der Fokus liegt auf Wissensvermittlung und Besprechen von eigenen Fällen zur Verbindung von Theorie und Praxis.
Fortbildungspunkte werden bei der Bundesärztekammer beantragt.
Die Supervision ist Teil der Body2Brain Ausbildung – eine Teilnahme ist auch ohne Vorkenntnisse möglich.
Für das Gesamt-Zertifikat der Body2Brain Ausbildung benötigen Sie insgesamt 16 Stunden Supervision.
Die Supervision ist Teil der Body2Brain Ausbildung – eine Teilnahme ist auch ohne Vorkenntnisse möglich.
Für das Gesamt-Zertifikat der Body2Brain Ausbildung benötigen Sie insgesamt 16 Stunden Supervision.
Nachdem die Grundlagen von Embodiment, Körperpsychotherapie und Body2Brain vermittelt wurden und bei Klient*innen zur Anwendung kamen, wird anhand der Erfahrungen ergänzt und vertieft. In Level II wird vor allem die Möglichkeit der Kombination von Body2Brain Übungen mit anderen therapeutischen Elementen aufgezeigt und geübt – Schwerpunkt EMDR und Ressourcen-Verankerung. Level II beinhaltet auch wiederum Elemente der Selbstfürsorge für Therapeut*innen.
Kurze theoretische Inputs, Anwendung und Anleitung anhand von (möglichst eigenen mitgebrachten) Fallbeispielen; Übungen/Implementierung in Groß-und Kleingruppen.
Die Supervision ist Teil der Body2Brain Ausbildug – eine Teilnahme ist auch ohne Vorkenntnisse möglich.
Für das Gesamt-Zertifikat der Body2Brain Ausbildung benötigen Sie insgesamt 16 Stunden Supervision.
Die Kenntnisse und Erfahrungen mit der Body 2 Brain CCM® Methode werden an diesem Tag ergänzt durch die Themen Abschied, Trauer und Neuanfang, Suizidalität, Verletzlichkeit und Schutz. Diese Aspekte dienen auch der Vertiefung in der Arbeit mit Menschen mit Traumafolgestörungen.
Ebenso werden neue Body 2 Brain Entwicklungen und Projekte vorgestellt.
Level III soll in der Anwendung der BODY 2 BRAIN CCM®-Methode noch mehr Sicherheit geben, theoretisches Wissen erweitern und die Resilienz und den Wissensaustausch mit KollegInnen in gemeinsamem Üben stärken.
Kurze theoretische Inputs, Anwendung und Anleitung anhand von (möglichst eigenen mitgebrachten) Fallbeispielen; Übungen/Implementierung in Groß- und Kleingruppen.
Teilnahmevoraussetzung ist die vorherige Teilnahme am Basiskurs, Level I und Level II.
Affektstabilisierung, Selbstwirksamkeit und Selbstfürsorge durch Body2Brain:
Durch bestimmte willentliche Körperhaltungen und Körpertätigkeiten, wie Mimik, Gestik und sensomotorische Abläufe, können Klient*innen lernen, ihre Affekte zu beeinflussen: beruhigend bei Wut und Panik oder stimulierend bei Niedergeschlagenheit / Depression und Ängstlichkeit. Besonders nach Traumatisierung ist diese Möglichkeit zur Selbstwirksamkeit für Betroffene sehr wertvoll. Die Körpercodes eignen sich jedoch für eine Vielzahl von Störungen. Darüber hinaus kann auch der / die Therapeut*in bei der Anleitung der Klient*innen für sich selbst ressourcenorientiert arbeiten im Sinne einer Selbstfürsorge.
Kurze theoretische Inputs, Anwendung und Anleitung anhand von (möglichst eigenen mitgebrachten) Fallbeispielen; Übungen / Implementierung in Groß-und Kleingruppen.
Zugangsvoraussetzung ist eine abgeschlossene Berufsausbildung im Bereich der Medizin und Psychotherapie, der Krankenpflege und Altenpflege, der Pädagogik und Heilpädagogik, Krankengymnastik, Ergotherapie und Logopädie, der Sozialpädagogik und Sozialarbeit, Seelsorge und Beratung einschließlich Kinder- und Jugendhilfe und Trauma-Fachberatung.
Diese genannten Berufsgruppen erhalten nach Abschluss ein Zertifikat mit der Berechtigung zur Body2Brain Anwendung.
Teilnahme anderer Berufsgruppen nur auf Anfrage. Diese erhalten aber kein Zertifikat , sondern lediglich eine Bescheinigung über die Teilnahme.
Teilnahme ist auch möglich, wenn das Basic-Seminar noch nicht absolviert wurde.
Das Basic-Seminar kann nach erfolgreichem Level-1-Seminar nachgeholt werden.
Die Gesamt-Ausbildung setzt sich zusammen aus:
  • Basic: Einführungstag in die Methode (ausschließlich Präsenzveranstaltung)
  • Level I BODY 2 BRAIN CCM® Ganztageskurs (Präsenzveranstaltung)
  • Level II BODY 2 BRAIN CCM® Ganztageskurs (Präsenzveranstaltung)
  • Level III BODY 2 BRAIN CCM® Ganztageskurs (Präsenzveranstaltung
  • 4 x 2 Einheiten online Theorie-Vertiefung (Neurologie/Neurophysiologie/ Psychotraumatologie) mit BODY 2 BRAIN Beispielen und Übungen (dieser Baustein sollte möglichst zu Beginn der Ausbildung absolviert werden zum besseren Verständnis) Information und Anmeldung zu diesen Ausbildungssteinen ausschließlich über b2b-onlineseminar@gmx.de)
  • Supervision 16 Einheiten, davon min. 12 in Präsenz
  • Protokoll eines eigenen Falles (Verlaufsbeschreibung über 8 kontinuierliche B2B Therapieeinheiten, alternativ 3 Verlaufsbeschreibungen über je 3 kontinuierliche Body2Brain Anwendungen
Das Ausbildungsangebot dient nicht dem eigenen Therapieersatz/der eigenen Therapieergänzung.
Die Bereitschaft zur aktiven Embodiment-Mitarbeit wird vorausgesetzt.