Menschen, die sexuelle Übergriffe oder ein anderes Trauma erlebt haben, empfinden Nähe und Sexualität oft als belastend. Flashbacks, Angst und Ekel, Dissoziation und Gefühllosigkeit, aber auch Schmerzen oder verstörende Fantasien können Zeichen dafür sein, dass ein Trauma Spuren hinterlassen hat.
Auch wenn es schwerfällt, in intimen Beziehungen Bedürfnisse und Grenzen zu äußern, kann ein Trauma dahinterstehen. Manche Betroffene machen deshalb immer wieder belastende oder sogar traumatische Erfahrungen. Während einige Sex lieber aus dem Weg gehen, um sich zu schützen, dissoziieren andere, wenn sie sich durch Sex menschliche Zuwendung sichern. Suchen Betroffene online nach Beziehung und Sex, sind sie besonderen Risiken ausgesetzt.
Doch nicht nur traumatisierte Menschen, auch ihre Partner und Partnerinnen sind oft belastet und benötigen Unterstützung.
Sie erfahren …
-welche Traumata sich auf die Sexualität auswirken.
-wie sexuelle Traumafolgen sich äußern und welche Belastungen sich daraus für Betroffene ergeben.
-wie Sie mit einem traumakompetenten Vorgehen gelingend und sicher Gespräche über Sexualität führen.
-wie Sie Traumafolgen der Sexualität diagnostisch erfassen können.
-wie Sie beurteilen können, welche Unterstützung für Betroffene die geeignete ist und wo die Grenzen Ihres eigenen Beratungs- und Therapiesettings liegen.
-wie eine integrative Sexual-, Trauma- und Körpertherapie helfen kann, Traumafolgen der Sexualität zu lindern. Wir führen in die grundlegende Behandlungsstrategie ein.
Der Kurs dient zur kompakten Einführung in das Thema „Trauma und Sexualität“. Weiterführende therapeutische Kompetenzen können Sie in den Aufbaukursen des spt-Instituts http://www.spt-institut.de/ erwerben.
Lernmethoden: Fallbeispiele, Videos, Diskussion, Kleingruppenarbeit und Selbsterfahrung ergänzen die praxisnahe Informationsvermittlung.
Referentinnen
Dr. med. Melanie Büttner ist Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Sexualtherapeutin/-medizinerin (DGfS), Traumatherapeutin und Supervisorin für das Thema Sexualität (DGfS).
Nach 14 Jahren am Münchener Universitätsklinikum rechts der Isar ist sie heute Inhaberin des Instituts und der Praxis für Sexual-, Psycho- und Traumatherapie und als freie Wissenschaftlerin tätig. Melanie Büttner ist Autorin und Herausgeberin mehrerer Bücher und Macherin des ZEIT-ONLINE-Podcasts „Ist das normal?“, der mit seinen bis heute fast 170 Folgen vielen als Bibliothek und Fortbildungsreihe zu Sexualität und Beziehungen dient.
Karin Paschinger vermittelt, wie man Körpertherapie einsetzen kann, um traumatisierten Menschen wirkungsvoll zu helfen. Die Physiotherapeutin und Feldenkrais-Practitioner ist seit 1995 am Uniklinikum rechts der Isar tätig. Ihre Arbeit basiert auf der Feldenkrais-Methode und integriert osteopathische und physiotherapeutische Elemente wie Beckenboden- und manuelle Therapie, physikalische Medizin oder neurokognitive Rehabilitation nach Perfetti.
Nadine ist eine frühere Patientin und hat selbst sexuelle Gewalt erlebt. Berührend und warmherzig berichtet sie von ihrem Entwicklungsweg und erklärt, was ihr in der Therapie am meisten geholfen hat. Zusätzlich geht sie gerne auf Fragen der Teilnehmenden ein.
Weiterführende Infos
– Sexualität und Trauma. (https://www.melanie-buettner.de/buecher/)
– Handbuch Häusliche Gewalt (https://www.klett-cotta.de/buch/Schattauer/Handbuch_Haeusliche_Gewalt/117379)
– ist das normal? Lass uns über Sex sprechen, wie du ihn willst (https://www.melanie-buettner.de/ist-das-normal-buch/)
– Grundlagen und Therapie traumaassoziierter sexueller Störungen. Büttner (Hrsg.). Schattauer, 2018.
– Ist das normal? (https://www.melanie-buettner.de/sexpodcast-zeit-online-ist-das-normal/) – Der ZEIT-ONLINE-Podcast.
Ein Trauma kann zu tiefgreifenden Schwierigkeiten in der Sexualität führen – vor allem wenn es sich dabei um sexuelle Gewalt handelte. Vielfältige seelische und körperliche Beschwerden machen es den Betroffenen schwer, einen unbelasteten und selbstfürsorglichen Zugang zu ihrer Sexualität zu entwickeln. Bleiben sie unbehandelt, können diese Beschwerden Partnerschaftsprobleme, Beziehungslosigkeit, seelische Krisen bis hin zur Suizidalität und schwere körperliche Erkrankungen nach sich ziehen. Die Ressource Sexualität als Möglichkeit, Verbundenheit und Sinnlichkeit zu erleben, ist nicht zugänglich. Trotz des hohen Leidensdrucks vieler Betroffener finden die sexuellen Schwierigkeiten traumatisierter Menschen zumeist keinen Eingang in die Therapie. Der Vortrag gibt einen Überblick über die Entstehung und Symptomatik traumaassoziierter sexueller Störungen.
Literatur: Büttner, M. (Hrsg.). Sexualität und Trauma: Grundlagen und Therapie
traumaassoziierter Störungen. Schattauer, 2018.
Anmeldungen können bis 27.06.2024, 15.00 Uhr berücksichtigt werden.
Die Supervision ist Teil der Body2Brain Ausbildug – eine Teilnahme ist auch ohne Vorkenntnisse möglich.
Für das Gesamt-Zertifikat der Body2Brain Ausbildung benötigen Sie insgesamt 12 Stunden Spervision.
Nachdem die Grundlagen von Embodiment, Körperpsychotherapie und Body2Brain vermittelt wurden und bei Klient*innen zur Anwendung kamen, wird anhand der Erfahrungen ergänzt und vertieft. In Level II wird vor allem die Möglichkeit der Kombination von Body2Brain Übungen mit anderen therapeutischen Elementen aufgezeigt und geübt Schwerpunkt EMDR und Ressourcen-Verankerung. Level II beinhaltet auch wiederum Elemente der Selbstfürsorge für Therapeut*innen.
Kurze theoretische Inputs, Anwendung und Anleitung anhand von (möglichst eigenen mitgebrachten) Fallbeispielen; Übungen/Implementierung in Groß-und Kleingruppe.
Grundlagen zur Entstehung posttraumatischer Störungen, von Bindungstraumatisierungen zu Monotrauma bis zu schweren dissoziativen Störungen
Diagnostik nach multiaxialem Trauma-Dissoziations-Modell nach ICD-11:
o Kapitel „Spezifisch belastungsbezogene Störungen“ (6B4): posttraumati-sche Belastungsstörung (PTBS), komplexe PTBS (kPTBS), Anhaltende Trauerstörung, Anpassungsstörung
o Kapitel „Dissoziative Störungen“ (6B6): Dissoziative Identitätsstörung (DIS), partielle DIS, dissoziativ-neurologische Symptomstörungen, Depersonalisa-tions-Derealisationsstörung, Dissoziative Amnesie. Zusätzlich: Imitierte und falsch positive DIS
o Persönlichkeitsstörungen, inkl. Borderline-Muster
o Komorbide Störungen
Differentialdiagnosen, insbesondere:
o Affektregulationsprobleme: kPTBS, Borderline-Muster, bipolare Störung, ADHS, pDIS/DIS
o Stimmenhören: DIS, Schizophrenie, u. a.
Fragebögen: Trauma und Dissoziative Symptome Interview (TADS-I, nach S. Boon & H. Mathess), International Trauma Questionnaire (ITQ), und andere
Verstehen von Traumadiagnostik als Prozessdiagnostik
Grundlagen für Berichte an Versicherungen, Krankenkassen, Strafverfolgungs- und Migrationsbehörden, und andere; Besonderheiten bei der Begutachtung
Inhalte aus dem DeGPT Curriculum: Vertiefungsmodul „Dissoziative Störung“ (2 Stunden)
– Strukturierte diagnostische Abklärung von Art und Schwere der Dissoziativen
– Symptome [c PTSD, (partielle) Dissoziative Identitätsstörung, partielle DIS und DIS (ICD 11)] und Störungen
– Differenzialdiagnostik mit anderen psychiatrischen Störungen (Psychosen, Schizophrenie, Persönlichkeitsstörungen und Zwangserkrankungen). Klinisch therapeutische Implikationen
Zielgruppe: Fachleute und Interessierte.
Das Diagnostikseminar ist sowohl auf Einsteiger*innen wie auch auf Fortgeschrittene Fachleute ausgerichtet. Dies gelint, indem z.B. mit ausführlichen Übersichtstabellen gearbeitet wird, die später im Seltststudium zur Vertiefung verwendet werden können.
!! Dieses Seminar kann unabhängig von den weiteren Seminaren besucht werden. Der Fokus liegt auf Wissensvermittlung und Besprechen von eigenen Fällen zur Verbindung von Theorie und Praxis.
Fortbildungspunkte werden bei der Bundesärztekammer beantragt.
Grundlagen zur Entstehung posttraumatischer Störungen, von Bindungstraumati-sierungen zu Monotrauma bis zu schweren dissoziativen Störungen
Diagnostik nach multiaxialem Trauma-Dissoziations-Modell nach ICD-11:
o Kapitel „Spezifisch belastungsbezogene Störungen“ (6B4): posttraumati-sche Belastungsstörung (PTBS), komplexe PTBS (kPTBS), Anhaltende Trauerstörung, Anpassungsstörung
o Kapitel „Dissoziative Störungen“ (6B6): Dissoziative Identitätsstörung (DIS), partielle DIS, dissoziativ-neurologische Symptomstörungen, Depersonalisa-tions-Derealisationsstörung, Dissoziative Amnesie. Zusätzlich: Imitierte und falsch positive DIS
o Persönlichkeitsstörungen, inkl. Borderline-Muster
o Komorbide Störungen
Differentialdiagnosen, insbesondere:
o Affektregulationsprobleme: kPTBS, Borderline-Muster, bipolare Störung, ADHS, pDIS/DIS
o Stimmenhören: DIS, Schizophrenie, u. a.
Fragebögen: Trauma und Dissoziative Symptome Interview (TADS-I, nach S. Boon & H. Mathess), International Trauma Questionnaire (ITQ), und andere
Verstehen von Traumadiagnostik als Prozessdiagnostik
Grundlagen für Berichte an Versicherungen, Krankenkassen, Strafverfolgungs- und Migrationsbehörden, und andere; Besonderheiten bei der Begutachtung
Inhalte aus dem DeGPT Curriculum: Vertiefungsmodul „Dissoziative Störung“ (2 Stunden)
– Strukturierte diagnostische Abklärung von Art und Schwere der Dissoziativen
– Symptome [c PTSD, (partielle) Dissoziative Identitätsstörung, partielle DIS und DIS (ICD 11)] und Störungen
– Differenzialdiagnostik mit anderen psychiatrischen Störungen (Psychosen, Schizophrenie, Persönlichkeitsstörungen und Zwangserkrankungen). Klinisch therapeutische Implikationen
Zielgruppe: Fachleute und Interessierte.
Das Diagnostikseminar ist sowohl auf Einsteiger*innen wie auch auf Fortgeschrittene Fachleute ausgerichtet. Dies gelint, indem z.B. mit ausführlichen Übersichtstabellen gearbeitet wird, die später im Seltststudium zur Vertiefung verwendet werden können.
!! Dieses Seminar kann unabhängig von den weiteren Seminaren besucht werden. Der Fokus liegt auf Wissensvermittlung und Besprechen von eigenen Fällen zur Verbindung von Theorie und Praxis.
Fortbildungspunkte werden bei der Bundesärztekammer beantragt.
Online Supervision zur Behandlung komplexer dissozativer Störungen OHNE Darstellung eines eigenen Falls.
Online Supervision zur Behandlung komplexer dissozativer Störungen MIT Darstellung eines eigenen Falls.