Seminarreihe mit 3 Modulen á 3 Stunden, online
Menschen die von frühester Kindheit an schwerste physische, psychische und sexualisierte Gewalt erlebt haben entwickeln meist dissoziative Phänomene bis hin zu einer dissoziativen Identitätsstörung (DIS). Die Dissoziation hilft den Menschen zu überleben, sie macht das unaushaltbare aushaltbar. Die Dissoziation ist hier als Überlebensmechanismus zu sehen. Nur leider erschwert ihnen gerade dieser Überlebensmechanismus oftmals den Alltag. Sie „ecken“ überall an. Zum Teil sind sie hochfunktional dann wiederum sind sie nicht in der Lage scheinbar einfache Dinge im Alltag zu bewältigen. Therapie alleine reicht hier nicht aus. Oftmals erscheinen die Betroffenen daher in den Beratungsstellen, beim SPDI, im betreuten Einzelwohnen usw. Hinzu kommt, dass viele Betroffene keine Therapeut*in finden, was die soziale Arbeit erschwert. Berater*innen, Sozialpädagog*innen Seelsorger*innen, Helfende, die mit Betroffenen arbeiten, wissen häufig nicht, wo sie bei all den Themen anfangen sollen. Es scheint überall zu „brennen“. Viele Fragen tauchen auf, es gibt kaum Austauschmöglichkeiten diese „besonderen Fälle“ in die Super- oder Intervision einzubringen. Häufig stoßen Fachkräfte auch innerhalb ihrer Arbeitsstellen in ihrem Kolleg*innenkreis auf Unverständnis. All dies trägt dazu bei, dass Fachkräfte schnell an die Grenzen ihrer zeitlichen und personellen Ressourcen stoßen. Das macht hilflos, überfordert und frustriert.
In dieser Seminarreihe geht es darum einen Fahrplan zu bekommen, was sind die ersten Schritte in der Beratung. Was sind die besonderen Herausforderungen in der sozialen Arbeit. Was gehört in die Beratung und was in die Therapie. Was ist das herausfordernde in der Beratung bei anhaltendem Täter*innenkontakt oder bei Klient:innen als Elternteil.
Bitte bringen sie gerne eigene Fälle mit ein.
Teil 3
Beratung bei anhaltendem Täter*innenkontakt
Beratung von Klient*innen als Elternteil
Schutz und Sicherheit
Netzwerkarbeit
Trauma macht Einsam
Selbstfürsorge
Seminarreihe mit 3 Modulen á 3 Stunden, online
Menschen die von frühester Kindheit an schwerste physische, psychische und sexualisierte Gewalt erlebt haben entwickeln meist dissoziative Phänomene bis hin zu einer dissoziativen Identitätsstörung (DIS). Die Dissoziation hilft den Menschen zu überleben, sie macht das unaushaltbare aushaltbar. Die Dissoziation ist hier als Überlebensmechanismus zu sehen. Nur leider erschwert ihnen gerade dieser Überlebensmechanismus oftmals den Alltag. Sie „ecken“ überall an. Zum Teil sind sie hochfunktional dann wiederum sind sie nicht in der Lage scheinbar einfache Dinge im Alltag zu bewältigen. Therapie alleine reicht hier nicht aus. Oftmals erscheinen die Betroffenen daher in den Beratungsstellen, beim SPDI, im betreuten Einzelwohnen usw. Hinzu kommt, dass viele Betroffene keine Therapeut*in finden, was die soziale Arbeit erschwert. Berater*innen, Sozialpädagog*innen Seelsorger*innen, Helfende, die mit Betroffenen arbeiten, wissen häufig nicht, wo sie bei all den Themen anfangen sollen. Es scheint überall zu „brennen“. Viele Fragen tauchen auf, es gibt kaum Austauschmöglichkeiten diese „besonderen Fälle“ in die Super- oder Intervision einzubringen. Häufig stoßen Fachkräfte auch innerhalb ihrer Arbeitsstellen in ihrem Kolleg*innenkreis auf Unverständnis. All dies trägt dazu bei, dass Fachkräfte schnell an die Grenzen ihrer zeitlichen und personellen Ressourcen stoßen. Das macht hilflos, überfordert und frustriert.
In dieser Seminarreihe geht es darum einen Fahrplan zu bekommen, was sind die ersten Schritte in der Beratung. Was sind die besonderen Herausforderungen in der sozialen Arbeit. Was gehört in die Beratung und was in die Therapie. Was ist das herausfordernde in der Beratung bei anhaltendem Täter*innenkontakt oder bei Klient:innen als Elternteil.
Bitte bringen sie gerne eigene Fälle mit ein.
Teil 2
Das Setting
Beratung versus Therapie
Klare Regeln helfen allen
Stabilisierung
Äußere Sicherheit
Teil 3 Termin: Dienstag 15.10.24 von 9-12 Uhr (Warteliste)
Alternativtermin: 22.10.24 von 9-12 Uhr
Beratung bei anhaltendem Täter*innenkontakt
Beratung von Klient*innen als Elternteil
Schutz und Sicherheit
Netzwerkarbeit
Trauma macht Einsam
Selbstfürsorge
Zertifizierte Weiterbildung in Kooperation mit dem spt-Institut, sexologisch und der Münchener Aidshilfe
Sexuelle Bildung ist eine wesentliche Voraussetzung für Gesundheit und Gewaltfreiheit. Wenn Kinder und Jugendliche ihren Körper, ihre Gefühle, Bedürfnisse und Grenzen neugierig und unbelastet erfahren können, werden nicht nur die Selbstwahrnehmung und ein positives Körperbild gefördert. Auch die Fähigkeit, Beziehungen positiv zu gestalten und sich gegenüber Übergriffen abzugrenzen wird gestärkt. Sexualpädagogik ist deshalb ein zentraler Aspekt von Gewaltprävention.
Sexualpädagogisches Arbeiten orientiert sich am Entwicklungsstand, der Lebenswelt und den individuellen Fähigkeiten des Gegenübers. Jeder Mensch wird als sexuelles Wesen anerkannt und in seinen individuellen Fähigkeiten gefördert. Neben Wissensvermittlung beinhaltet sexuelle Bildung auch immer Körperarbeit und die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Einflüssen.
Modul 1: 08.-10.03. – Präsenz
Modul 2: 26.-28.04. – Online
Modul 3: 24.-26.05. – Präsenz
Modul 4: 04.06., 08.06., 13.06., 19.06., 28.06. – Online
Modul 5: 12.-14.07. – Präsenz
Modul 6: 13.-15.09. – Präsenz
Modul 7: 04.-06.10. – Online
Modul 8: 08.-10.11. – Präsenz
Modul 9: 29.11.-01.12. – Präsenz
Seminar 1: 23.-24.05.2025 Therapieplanung und Stolpersteine in der Behandlung von Menschen mit komplexen Traumafolgestörungen ( 12 Stunden)
  • Das Spektrum der Traumafolgestörungen & Implikationen für die Behandlung: Bindungsstörungen, komplexe posttraumatische Belastungsstörung (kPTBS), partielle Dissoziative Identitätsstörung pDIS), Dissoziative Identitätsstörung (DIS)
  • Behandlungsplanung in der Therapie von Menschen mit komplexen Traumafolgestö-rungen: Übersicht über Interventionen, Indikationen & Kontraindikationen, Pacing & Leading, langfristige Therapieziele
  • Stolpersteine in der Langzeitbehandlung: Probleme in der Therapiebeziehung, Chronische Depersonalisations- & Derealisationsstörung, Verlassenheitsängste, Abhängigkeiten in Therapien, «versteckte» Persönlichkeitsstörungen (Borderline, Narzissmus), artifizielle Erinnerungen, instabile oder gewalttätige Lebensumstände, u.a.
  • Möglichkeiten, Grenzen und Risiken in der Arbeit mit Persönlichkeitszuständen bei (p)DIS
Literaturempfehlung für das Seminar:
Steele K., Boon S., Van der Hart O. (2021): Die Behandlung traumabasierter Dissoziation. Probst Verlag. Kapitel 1-4 (p. 53 – 118), 6-14 (p. 119 – 346)
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Seminar 2: 19.- 20.09.2025 Traumabindung und Risiken für Therapeut*innen (12 Stunden)
  • Traumabindung («Trauma-Coerced Attachment»): Merkmale, Therapie, Gefahren, Behandlung
  • Teufelskreis von Gewalt: Bindungstrauma & Reviktimisierung, Möglichkeiten für den Ausstieg
  • Möglichkeiten & Grenzen der Behandlung bei anhaltender Gewalt
  • Dunkle Tetrade bei Täter:innen & Implikationen für die Therapie, speziell Umgang mit Psychopathie und Sadismus
  • Dysfunktionale Copingstrategien: Suizidalität, Selbstverletzungen, Fremdgefährdung
  • Warnhinweise für Therapeut:innen: Aggressionen, «False Litigant Syndrome» & Falschbeschuldigungen gegen Therapeut:innen, Burnout
Literaturempfehlng für das Seminar:
Steele K., Boon S., Van der Hart O. (2021): Die Behandlung traumabasierter Dissoziation. Probst Verlag Kapitel 15 – 19 (p. 347 – 474)
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Seminar 3: 24.-25.10.2025 Traumakonfrontation bei Komplextrauma (12 Stunden)
  • Traumakonfrontation bei kPTBS und pDIS/DIS: mögliche Techniken unter Berücksichtigung der Komplexität der Traumafolgestörungen, Anpassung bekannter Techniken, Vorsichtsmassnahmen
  • Vorgehen bei Traumakonfrontation: Symptomlandkarte, Traumalandkarte, Behandlungsplanung, Affektregulationsmassnahmen, u.a.
  • Spezielle Herausforderungen: Exposition von Scham, Bindungsängsten, Verlassenheitsängsten, Wut & Aggression, Rachephantasien, u.a
  • Trauern, Neuorientieren, Entwickeln neuer Lebensperspektiven
Literaturempfehlung für das Seminar:
Steele K., Boon S., Van der Hart O. (2021): Die Behandlung traumabasierter Dissoziation. Probst Verlag: Kapitel 20 – 23 (p. 475 – 558)
Sack, M., Gromes B. (2020). Schonende Traumatherapie: Ressourcenorientierte Behandlung von Traumafolgestörungen. Klett-Cotta.
Kapitel 6: Schonende konfrontative Behandlungstechniken
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Teilnahmebedingungen:
  • Grundlagenwissen zur Psychotraumatologie
  • approbierte Ärzt*innen und psychologische Psychotherapeut*innen mit Grundwissen der Psychotramatologie, die regelmäßig mit Menschen mit Traumafolgen arbeiten – Ausnahmen auf Nachfrage
  • Der vorherige Besuch des Diagnostikseminars wird empfohlen, ist jedoch keine Voraussetzung.
  • Die Seminarreihe sollte als Ganzes besucht werden – Teilnahme an Einzelseminaren nur auf Nachfrage.
Psychotraumatologie, Traumatherapie und Traumapädagogik und Traumafachberatung
Das Curriculum wird die Teilnehmer/innen mit den Grundlagen und Konzepten der modernen wissenschaftlich fundierten
  • Psychotraumatologie
  • Neurobiologie, Bindungs- und Stressforschung
  • Traumapsychotherapie (Klinik, Diagnostik, Behandlung)
  • Traumaberatung/ -behandlung und Gesprächsführung und Traumapädagogik
    vertraut machen.
Einführung in TRE
Im Curriculum erhalten die Teilnehmer*innen eine Einführung in TRE (Trauma Releasing Exercise).
Zwischen den Seminarmodulen arbeiten die Teilnehmer/innen obligat in regionalen Peergruppen (drei bis sechs Personen) an mindestens zwei Terminen je drei bis vier Stunden zusammen.
Genauere Ausbildungsinformationen finden Sie unter dem dem Link zur Seite des ZPTN
TERMINE:
Modul 1: 22.07. – 24.07.2024 (Mo. – Mi.)
Einführung in Psychotraumatologie und Neurobiologie (KReST – Phase 1)
Modul 2: 16.09. – 18.09.2024 (Mo. – Mi.)
Diagnostik, Stabilisierung und Ressourcenmobilisierung (KReST – Phase 1/2)
Modul 3: 25.11. – 27.11.2024 (Mo. – Mi.)
Ressourcen- und Stabilisierungsarbeit (KReST – Phase 2)
Modul 4: 30.01. – 01.02.2025 (Do. – Sa.)
Bindung und Trauma in Theorie und Praxis
Modul 5: 10.04. – 12.04.2025 (Do. – Sa.)
Ressourcen, Akuttraumata, Trauma & System (KReST Phase – 2/3)
Modul 6: 01.07. – 03.07.2025 + Supervisionstag am 04.07.2025 (Di. – Fr.) – in Ruhpolding
KomplexeTraumastörungen, Strukturelle Persönlichkeits-Änderungen (KReST – Phase 2/3)
Modul 7: 16.09. – 18.09.2025 + Supervisionstag am 19.09.2025 (Di. – Fr.) – in Ruhpolding
Traumakonfrontation mit Screentechnik (KReST – Phase 3)
Modul 8: 25.11. – 27.11.2025 + Supervisionstag am 28.11.2025 (Di. – Fr.) – in Ruhpolding
Screentechnik (KReST Phase 3)
Modul 9: 22.01. – 24.01.2026 (Do. – Sa.)
Verschiedene (traumatherapeutische) Methoden, Juristische Aspekte (KReST – Phase 3/4)
Modul 10: 19.03. – 20.03.2026 (Do. – Fr.)
Praxis- und Supervisionsseminar und Vorbereitung auf das Kolloquium
Supervision (die Teilnahme an den ausgeschriebenen Supervisionstagen ist verpflichtend):
04.07.2025 (9:00 – 17:00 h) – in Ruhpolding
19.09.2025 (9:00 – 17:00 h) – in Ruhpolding
28.11.2025 (9:00 – 17:00 h) – in Ruhpolding
Die Kenntnisse und Erfahrungen mit der Body 2 Brain CCM® Methode werden an diesem Tag ergänzt durch die Themen Abschied, Trauer und Neuanfang, Suizidalität, Verletzlichkeit und Schutz. Diese Aspekte dienen auch der Vertiefung in der Arbeit mit Menschen mit Traumafolgestörungen.
Ebenso werden neue Body 2 Brain Entwicklungen und Projekte vorgestellt.
Level III soll in der Anwendung der BODY 2 BRAIN CCM®-Methode noch mehr Sicherheit geben, theoretisches Wissen erweitern und die Resilienz und den Wissensaustausch mit Kolleg-innen in gemeinsamem Üben stärken.
Kurze theoretische Inputs, Anwendung und Anleitung anhand von (möglichst eigenen mitgebrachten)
Fallbeispielen; Übungen/Implementierung in Groß- und Kleingruppe.
Teilnahmevoraussetzung ist die vorherige Teilnahme am Basiskurs, Level I und Level II.
Die Behandlung von komplex traumatisierten Patient*Innen erfordert nach Ansicht vieler internationaler Expert*innen ein 3-phasiges Vorgehen. (z.B. Courtois und Ford 2011 und ISTSS Guidelines). PITT ist ein psychodynamisches Verfahren, das dieser Forderung gerecht wird. PITT berücksichtigt ebenso, dass viele komplex traumatisierte Patient*Innen auch nicht zu der Diagnose „komplexe posttraumatische Belastungsstörung“ passen, die im ICD 11 Eingang gefunden hat, sondern unter einem breiten Spektrum von Problemen leiden, die im DSM IV unter der Bezeichnung DESNOS (disorder of extreme stress not otherwise specified) abgebildet werden. Ressourcen- und Resilienzorientierung auf der Basis imaginativer Arbeit kommt ebenso zum Tragen wie eine Achtsamkeits- und Mitgefühlsbasierte psychodynamische Sichtweise bei der Arbeit mit ego states.
Phase I:
1. Tag: Ich-Stärkung, Symptomreduktion und Ressourcenmobilisierung. Das Ziel ist Affekt-und Dissoziationskontrolle mit Hilfe von Achtsamkeits-Mitgefühls orientierter und imaginativer Arbeit,
2. Tag: die Arbeit auf der „inneren Bühne“ i.S. angewandter ego-state-Therapie, insbesondere die Arbeit mit verletzten Anteilen
3. Tag: wie vor und verletzenden Anteilen (Täterintrojekten).
Bitte beachten Sie:
1. Der Kurs ist so konzipiert, dass sehr intensiv an „Handwerkszeug“ gearbeitet wird, d.h. gewisse Grundkenntnisse über PITT und Neugier auf einen Weg, der mit Berücksichtigung von „common factors“ (Wampold und Imel 2017) in der Psychotherapie beschrieben wird, sollten Sie mitbringen.
2. Mindestens die Hälfte der Fortbildung/Weiterbildung besteht aus Selbsterfahrungselementen
3. Die einzelnen Elemente der Kurse bauen aufeinander auf. Es ist daher sehr wichtig, dass Sie die gesamte Zeit anwesend sind. Bitte sorgen Sie bei Ihrer Terminplanung dafür.
Der 1. Teil kann auch von Interessierten anderer Berufe, die mit traumatisierten Menschen zu tun haben, besucht werden. Vorrang haben allerdings Kolleg*Innen, die den ganzen Kurs besuchen wollen.
Ich lege in meinen Kursen sehr viel Wert auf Selbsterfahrung. Sie werden daher einzeln in der Großgruppe, sowie in Kleingruppen viel üben. Daneben gibt es natürlich Theorie. Außerdem arbeite ich mit Demonstrationen in Rollenspielen. Grundlegendes Wissen in der Psychotraumatologie sollten Sie mitbringen.
Empfehlung:
Bitte nutzen Sie die Zeit bis Kursbeginn dafür, sich Grundlagen der Psychotraumatologie anzueignen.
Literatur-Empfehlungen:
Reddemann,L. „Imagination als heilsame Kraft“, überarbeitete Neuauflage 2016, Klett-Cotta Reddemann, L.
Woeller, W. Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung (Praxis der psychodynamischen Psychotherapie – analytische und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie) Hogrefe 2019 3
Reddemann, L. Mitgefühl, Trauma und Achtsamkeit in psychodynamischen Psychotherapien. Vandenhoeck und Ruprecht 2016
Reddemann,L. „Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie. PITT. Das Manual“. Klett-Cotta
Rießbeck, H. „Einführung in die hypnodynamische Teiletherapie“, Carl Auer
Wampold, B.E., Imel, Z.E., Flückiger,C. Die Psychotherapie-Debatte: Was Psychotherapie wirksam macht (Hogrefe 2017).
Brainspotting Phase-2 baut auf Phase-1 auf und beginnt mit einem kurzen Rückblick und der Frage nach den bisherigen Erfahrungen. Es werden weitere spezielle Techniken gelehrt, live demonstriert und in Zweiergruppen eingeübt. Neben einer kurzen Wiederholung von bereits Gehörtem und Gelerntem sollen weitere neuropsychologische Erklärungen die Wirksamkeit von Brainspotting verständlicher machen. Bisherige Erfahrungen mit dem Verfahren und offene Fragen werden während des Seminars besprochen.
One-Eye-Spotting: Brainspotting mit jeweils einem Auge. Hierzu werden Schutzbrillen, die jeweils das rechte oder linke Auge abdecken, eingesetzt.
Z-Achse und Konvergenz: Nachdem der Belastungspot gefunden wurde, wechselt der Klient seinen Fokus zwischen diesem und einem dahinterliegenden Punkt in der Ferne, also in veränderbaren Zeitabständen zwischen Nähe und Ferne.
Rolling Spotting: Während der/die TherapeutIn die Horizontalachse mit dem Pointer absucht, lassen sich bei den KlientInnen meistens mehrere Brainspots finden.
Das fortgeschrittene Ressourcenmodell: Hier geht es um die Kombination der Ressourcenaspekte einer Körper-Ressource sowie den Einsatz der Brillen und das Z-Achsen-Brainspotting. Dies ist für die Arbeit mit KlientInnen mit sehr komplexer PTBS und jenen, die außerhalb des Toleranzfensters liegen, sehr wichtig.
Gebühren:
Frühbucherrabatt: 605.- Euro
bis zwei Monate vor Seminarbeginn: 630.- Euro
Last-minute-Anmeldung bis eine Woche vor Seminarbeginn: 645.- Euro
Die Behandlung von komplex traumatisierten Patient*Innen erfordert nach Ansicht vieler internationaler Expert*innen ein 3-phasiges Vorgehen. (z.B. Courtois und Ford 2011 und ISTSS Guidelines). PITT ist ein psychodynamisches Verfahren, das dieser Forderung gerecht wird. PITT berücksichtigt ebenso, dass viele komplex traumatisierte Patient*Innen auch nicht zu der Diagnose „komplexe posttraumatische Belastungsstörung“ passen, die im ICD 11 Eingang gefunden hat, sondern unter einem breiten Spektrum von Problemen leiden, die im DSM IV unter der Bezeichnung DESNOS (disorder of extreme stress not otherwise specified) abgebildet werden. Ressourcen- und Resilienzorientierung auf der Basis imaginativer Arbeit kommt ebenso zum Tragen wie eine Achtsamkeits- und Mitgefühlsbasierte psychodynamische Sichtweise bei der Arbeit mit ego states.
Modul 1: 26.-28.07.2024
1. Tag: Ich-Stärkung, Symptomreduktion und Ressourcenmobilisierung. Das Ziel ist Affekt-und Dissoziationskontrolle mit Hilfe von Achtsamkeits-Mitgefühls orientierter und imaginativer Arbeit,
2. Tag: die Arbeit auf der „inneren Bühne“ i.S. angewandter ego-state-Therapie, insbesondere die Arbeit mit verletzten Anteilen
3. Tag: wie vor und verletzenden Anteilen (Täterintrojekten).
Modul 2: 24..26.10.2024 (beinhaltet Traumakonfrontation)
4. Tag: Vertiefung der Tage 1-3
5. und 6. Tag: Beobachtertechnik, im Sinne angewandter ego-state Arbeit mit Übungen
Bitte beachten Sie:
1. Der Kurs ist so konzipiert, dass sehr intensiv an „Handwerkszeug“ gearbeitet wird, d.h. gewisse Grundkenntnisse über PITT und Neugier auf einen Weg, der mit Berücksichtigung von „common factors“ (Wampold und Imel 2017) in der Psychotherapie beschrieben wird, sollten Sie mitbringen.
2. Mindestens die Hälfte der Fortbildung/Weiterbildung besteht aus Selbsterfahrungselementen
3. Die einzelnen Elemente der Kurse bauen aufeinander auf. Es ist daher sehr wichtig, dass Sie die gesamte Zeit anwesend sind. Bitte sorgen Sie bei Ihrer Terminplanung dafür.
Die Kurse richten sich an approbierte, ärztliche und psychologische Psychotherapeut*Innen, bzw. Kinderpsychotherapeut*Innen. Der 1. Teil kann auch von Interessierten anderer Berufe, die mit traumatisierten Menschen zu tun haben, besucht werden. Vorrang haben allerdings Kolleg*Innen, die den ganzen Kurs besuchen wollen.
Ich lege in meinen Kursen sehr viel Wert auf Selbsterfahrung. Sie werden daher einzeln in der Großgruppe, sowie in Kleingruppen viel üben. Daneben gibt es natürlich Theorie. Außerdem arbeite ich mit Demonstrationen in Rollenspielen. Grundlegendes Wissen in der Psychotraumatologie sollten Sie mitbringen.
Die Kurse richten sich an approbierte, ärztliche und psychologische Psychotherapeut*Innen, bzw. Kinderpsychotherapeut*Innen.
Fortbildungspunkte werden beantragt.
Modul 1 – I Präsenz im THZM in München
Das erste Modul führt die Teilnehmer*innen in die Theorie der Dissoziationen der Persönlichkeit ein und zeigt, wie diese Theorie die Therapeut*innen unterstützt, die häufigsten Symptome einer komplexen Traumatisierung mit posttraumatischen Stresssymptomen, dissoziativen Symptomen und selbstzerstörenden Verhaltensweisen verstehen zu können. Der theoretische Hintergrund zeigt den Teilnehmer*innen, wie sie eine vorsichtige diagnostische Untersuchung durchführen können, und schließt die Diskussion zwischen echten und falschen positiven Fällen komplexer dissoziativer Störungen ein. Dieses Modul soll dazu dienen, dass Teilnehmer*innen ihre klinischen Fähigkeiten im Bereich der Auswertung diagnostischen Interviews verbessern und Selbsteinschätzungsfragen besser auswerten und interpretieren können.
Modul 2 – Online
Das zweite Modul liefert das Rahmenkonzept einer phasenorientierten Behandlung und fokussiert genauer die 1. Phase der Behandlung. Die Teilnehmer*innen lernen, wie sie von der Theorie der Dissoziation der Persönlichkeit aus gesehen die 1. Phase der Behandlung, in der es um Symptomreduktion und Stabilisierung geht, durchführen können. Ausführlich wird beschrieben werden, wie wir den Beginn, die Durchführung und den Abschluss
mentaler und behavioraler Aktionen verstehen können, um die Kenntnis der Fähigkeit zur Integration und geistiger Fähigkeit zu verbessern. Teilnehmer*innen werden mit einer Reihe von problem- und beziehungsorientierten Interventionen bekannt gemacht.
Ein Teil der Psychopathologie der Überlebenden können als Phobie vor seelischen Inhalten, Bindungs- und dissoziativen Teilen der Persönlichkeit begriffen werden. In diesem zweiten Modul sollen die Teilnehmer*innen lernen, wie sie Überlebenden helfen können, diese Phobien schrittweise zu überwinden. Das grundsätzliche Ziel dieser Behandlungsteils ist es, bei den Überlebenden die integrativen Fähigkeiten und seelische Kräfte wachsen zu lassen. Dies soll ihnen ermöglichen, wieder ein zufriedenes, lebenswertes Leben zu führen und sie darauf vorbereiten, die Integration der traumatischen Erinnerung zu bearbeiten und zu erreichen.
Modul 3 – Präsenz
Wenn die Überlebenden die Ziele der ersten Phase der Behandlung erreicht haben, ist es möglich, dass sie zur zweiten Phase der Behandlung übergehen, die daran orientiert ist, die therapeutische Beziehung zu vertiefen und schrittweise die traumatische Erinnerung zu integrieren. Teilnehmer*innen lernen eine Reihe von solchen Behandlungsmethoden kennen. Ein generelles Prinzip dabei ist, so zu arbeiten, dass man innerhalb des „Windows
oft stress tolerance bleibt oder innerhalb ihrer integrativen Fähigkeiten. Wenn die Therapie kleinschrittig und sehr präzise in diesem Sinne geführt wurde, kann in vielen Fällen ein stationärer Aufenthalt vermieden werden, da die Überlebenden schrittweise ihre Phobien vor mehr-als-oberflächlichen Beziehungen und traumatischen Erinnerungen überwinden.
Modul 4 – Online
Dieses letzte Modul beschäftigt sich mit der 3.Phase der Behandlung. Diese Phase zielt darauf, chronisch traumatisierten Personen zu helfen, ihre Phobien vor Nähe zu überwinden, die Bereitschaft zu entwickeln, Risiken einzugehen, die Phobie vor Veränderungen und einem normalen Leben zu überwinden. Dies ist normalerweise auch die Phase, in der die dissoziativen Anteile der Personen voraussichtlich verschmelzen, was eine komplette
Integration bedeutet. Den Teilnehmer*innen wird ein ganzes Spektrum von Interventionsmöglichkeiten
gezeigt, die alle auf das Erreichen dieses Zieles ausgerichtet sind.