Balancieren und Spielen - Für Fachleute
Gruppen mit traumatisch erschütterten Menschen leiten
2-tägiges Grundlagen-Seminar
Zielgruppe: Traumafachberater*innen, (Soz)-Pädagog*innen, ärztliche und psychologische Psychotherapeut*innen
Die Vorstellung, Menschen mit Traumafolgen würden nur aus Einzeltherapie Nutzen ziehen, ist heute überwunden. In bestimmten Phasen eines beraterischen oder therapeutischen Prozesses erreichen Betroffene gerade durch Arbeit in Gruppen bemerkenswerte Fortschritte.
Wir stellen die Systematik störungsspezifischen Arbeitens von der sogenannten "Stabilisierungsgruppe" bis zur Übungsgruppe bei Dissoziation vor und erklären, wie solche Gruppen aufgebaut werden können und was bei der Planung beachtet werden sollte.
Ein besonderes Augenmerk gilt Settingfragen im ambulanten Arbeiten. Gruppenleiter können auf eine Vielzahl gut durchgearbeiteter Materialien zurückgreifen. Wir erklären uns den sinnvollen Aufbau, welche Inhalte wir für unverzichtbar halten und welche anfällig oder schwierig sind.
Ein zweiter Teil beschäftigt sich mit spezifisch in diesen Gruppen auftretenden Schwierigkeiten und Konflikten. Wie halten wir die Gruppe im Fluss? Wie verhindern wir Überforderungen? Was kann getan werden, wenn eine Gruppe aus dem Ruder läuft, Kämpfe und Blockaden oder gar destruktive Dynamiken vorherrschen? Hier ist das Erkennen und der Umgang mit Übertragungen wichtig. Daneben sind Indikationen und Gegenanzeigen ebenso Thema wie der gezielte Transfer von Gruppenerfahrungen in den Alltag und umgekehrt. Wir zeigen, wie die einzelnen Gruppensitzungen zu einem Ganzen zusammengeführt werden können, damit der Prozess zur bereichernden Erfahrung für Teilnehmer*innen und Begleiter*innen wird und gut zu einer gleichzeitigen Einzeltherapie passt.
Literatur: Rießbeck, H.: Traumagruppenarbeit praktisch - von der Idee zur Durchführung - erschienen 04/2023 Trauma&Gewalt 17, 128-139, DOI 10.21706/tg-17-2-128

Dr. Helmut Rießbeck
Niedergelassener ärztlicher Psychotherapeut, Internist und Allgemeinarzt mit Ausbildungen in spez. Psychotraumatologie mit Schwerpunkt imaginative Methoden, Dissoziation und Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen
Termine
Di, 25.11.2025, 10:00 – 17:45 Uhr
Mi, 26.11.2025, 10:00 – 17:45 Uhr
Mi, 26.11.2025, 10:00 – 17:45 Uhr
Seminarraum
Gebühr: 420,00 €