Frakturierte Welt und Vielfaches Ich
Eintauchen in das Erleben von Menschen mit dissoziativen Phänomenen und komplexen Traumafolgestörungen
Menschen mit komplexen Traumafolgestörungen fällt es im Alltag aber auch im therapeutischen Setting oft schwer, den Kontakt zu sich selbst, der Umwelt und zu anderen Menschen konstant zu halten. Reize von außen, Beziehungsangebote oder Interventionsansätze können dissoziative Phänomene ebenso auslösen wie das innere Erleben und Empfindungen im Körper. Dies kann dazu führen, dass Betroffene den Bezug zum Hier und Jetzt verlieren, nicht mehr unmittelbar oder nur noch verzögert bzw. befremdlich reagieren. Sie berichten möglicherweise im Nachhinein von Erinnerungslücken oder verzerrten Wahrnehmungen, Gefühlen von Scham, Angst und eine tiefe Verunsicherung, von der Empfindung, '84Eingefroren und Ausgeliefertsein", von inneren Stimmen, Erinnerungsfetzen, die sie nicht zuordnen können sowie von anderen Eindrücken.
Umso wichtiger ist es, den Kontakt zum Klienten zu halten und den Bezug zum Hier und Jetzt immer wieder herzustellen. Ein wichtiger Aspekt dabei ist auch die eigene Stabilität.
Damit Sie einen Einblick und vertieftes (emotionales) Verständnis für die Situation Ihrer Klient*innen bekommen können, lädt dieser Workshop dazu ein, den Platz zu tauschen und Ihre Rolle zu wechseln. Ausgewählte Übungen vermitteln Ihnen im Dialog einen Eindruck davon, welche Aspekte dabei eine Rolle spielen, warum und wann Interventionen verstörend oder hilfreich und auf welche Art sie ungünstig oder günstig sein können. Reaktionen des Gegenübers sowie die eigene Wahrnehmung und das Vorgehen im Beratungs- oder therapeutischen Kontext können dadurch noch einmal anders betrachtet werden.
Folgenden Fragen soll im Workshop nachgegangen werden:
- Welche Herausforderungen und Schwierigkeiten gibt es im Kontakt mit Betroffenen und wie werden diese erlebt?
- Überflutung von außen und von innen (Reize, Anteile, Körperempfindungen)
- Dissoziation
- Switches und Erinnerungslücken
- Verwechslung zwischen Jetzt - und Traumazeit
- Welche Annahmen über das Verhalten der* / des* Therapeut*in /Berater*in und die Welt können bestehen?

Christina Fischer
Erlebnispädagogin, Psychotherapie HPG, Logotherapie und Existenzanalyse, akademische Expertin für Psychotraumatologie und Krisenintervention (DUK)
Termin
Sa, 23.09.2023, 09:30 – 17:00 Uhr
Gebühr: 198,00 €
Ermäßigte Gebühr für Mitglieder: 178,00 €
Gebühr inkl. vegetarischem Catering
Gebühr inkl. vegetarischem Catering
Zielgruppe
Fachleute