Diagnose und Behandlung der chronischen traumabezogenen Dissoziationen der Persönlichkeit
4-Teiliger Aufbaukurs
Modul 1: Handlungssysteme der Patient*innen - Präsenz im THZM in München
Auf Basis der "mentalen Ökonomie" nach Janet wird hierzu eine Tiefenanalyse der Funktionen der Patient*in erstellt. Wichtig hierbei ist die Untersuchung, welchen psychischen Gewinn und welche Kosten der/die Patient*in im Verlauf ihres/seines Lebens gewisse Handlungen gehabt hat und haben wird und wie ein vorteilhafteres Gleichgewicht zwischen verschiedenen Aktionssyste-men erreicht werden kann. An diesem Wochenende wird es auch darum gehen, wie Therapeut*innen ihre Patient*innen darin unterstützen können, die Diagnosekrise zu bewältigen und ihre Phobie der therapeutischen Beziehung und Bindung in der Anfangsphase der Behandlung zu überwinden.
Modul 2: Ersatzhandlungen - ONLINE
Mit Hilfe einer erstellten Tiefenanalyse soll die Behandlung von Ersatzhandlungen besprochen werden, das sind z.B. Handlungen auf niedrigen Handlungsebenen wie Suizidalität, Substanzmiss-/ge-brauch und Abbruch persönlicher Beziehungen, einschließlich der Beziehung zur Therapeut*in und dem therapeutischen Team. Diese Handlungen ersetzen schwierigere aber adaptivere Handlungen einer höheren Ebene. Reflexartige psychische Reaktionen werden aus der Perspektive der Ersatzhandlungen untersucht. In der Gruppe werden Möglichkeiten diskutiert und eingeübt, adaptive reflektierte und experimentelle Handlungen besser aufzubauen und zu halten.
Modul 3: Traumaintegration - Präsenz im THZM in München
Die Integration traumatischer Erinnerungen sind besonders schwierige psychische Aktionen, die nur dann erfolgreich sind, wenn die Patient*in es schafft, ihre Bindung mit der Therapeut*n und dem therapeutischen Team zu vertiefen und aufrecht zu erhalten. Ziel ist es, psychische Aktionen zu erkennen, die Beziehungstraumatisierte verwenden, um die Bindung in der Beziehung zu zerstören. Es wird die Frage behandelt, wie die Zeichen von (drohenden) Unterbrechungen unterstützender Bindung herausgefunden, die Bindung in den Beziehungen zu der Therapeut*in und zum therapeutischen Team wiederhergestellt und verbessert werden können.
Modul 4: Übertragung und Gegenübertragung - ONLINE
Die Teilnehmer*innen werden dazu eingeladen, ihre eigenen Reaktionen auf ihre verschiedenen Patient- *innen im Sinne der Aktionspsychologie zu analysieren. Hierbei wird deutlich werden, dass Gegenübertragungsreaktionen als Ersatzhandlungen verstanden werden können, die für adaptiveres aber anspruchsvolleres klinisches Verhalten eingesetzt werden. Generell gesehen entstehen Gegenübertragungsaktionen, wenn die Handlungen der/des Patient*in das Verteidigungssystem des/der Therapeut*in ans Tageslicht bringt und damit die Therapeut*in die Fähigkeit verliert, integrativ und therapeutisch zu handeln. Es werden Möglichkeiten erörtert und erprobt, solche verständlichen aber ineffektiven Aktionen aufzufinden, damit umzugehen und sie zu bewältigen.
Voraussetzung für die Teilnahme am Aufbaukurs ist der Besuch des Basiskurses.
!! Um eine homogene Seminargruppe zu bilden werden Anmeldungen für einzelne Seminare nur im Einzelfall und mit Rücksprache zugelassen !!

Ellert R.S. Nijenhuis – Seminarleitung
PhD, Niederlande

Gabriele Heyers – Ärztliche Leitung
Ärztin für psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Spez. Traumatherapie (DeGPT), Therapeutin für funktionelle Entspannung
Di, 24.10.2023 – Sa, 21.09.2024
Gebühr: 1.720,00 €
Ermäßigte Gebühr für Mitglieder: 1.580,00 €
Gebühr inkl. vegetarischem Catering
Gebühr inkl. vegetarischem Catering
Zielgruppe
Fachleute
Anmeldung
Voraussetzung zur Teilnahme ist der Abgeschlossene Besuch des 4-teiligen Basiskurses.
Anmeldung hier für Aufbaukurs Modul 1 bis 4.
Anmeldung hier für Aufbaukurs Modul 1 bis 4.